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Nur bei ausreichend Covid-19 Fällen und bei der Arbeit am Bett:

Corona-Bonus auch für Gesundheits- & Krankenpfleger in Krankenhäusern – Aber…

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Für Pflegekräfte (überwiegend Gesundheits- und Krankenpfleger= in Deutschen Krankenhäusern soll nun endlich auch ein Corona-Bonus gezahlt werden. Auf bis zu 100 Mio. Euro aus der Liquiditätsreserve des Gesundheitsfonds soll dabei zurückgegriffen werden.

Bis zu 1000 € Prämie pro Pflegekraft sollen dabei noch bis Ende 2020 fließen. Auf eine an viele Bedingungen geknüpfte Sonderzahlung einigten sich am 3. September die Deutsche Krankenhausgesellschaft (DKG) und GKV-Spitzenverband.

Die komplizierte Art und Weise, aus der sich Berechtigungsansprüche für Klinikpersonal ableiten, birgt einmal mehr Frustrations- und Verwirrungspotenzial.

Coronabonus nur für bestimmte Pflegekräfte in Krankenhäusern

Anstatt pauschal jeder aktiven Pflegekraft in deutschen Krankenhäusern die Corona-Prämie anteilig zum Stellenanteil zu zahlen und eventuell noch Ausbildung / Berufsjahre mit anzurechnen, birgt das Konzept das Potenzial für weitere Kontroversen.

Seitens der Deutsche Krankenhausgesellschaft (DKG) heißt es:

„Die Mittel aus dem 100-Millionen-Euro-Topf werden den Krankenhäusern zugewiesen, die bis zum 30.9.2020 eine bestimmte Mindestzahl von COVID-19-Fällen vorweisen. […]. Die Zuordnung der Mittel für Corona-Prämien auf anspruchsberechtigte Krankenhäuser soll anhand von objektiven Kriterien zielgenau zu je 50 Prozent nach pandemiebedingter Belastung und bedarfsgerecht nach vorhandenem Pflegepersonal ausgestaltet werden. „

Das bedeutet:  ein Gesundheits- und Krankenpfleger in einem Krankenhaus, welches nicht genügend Patienten mit Covid-19 Erkrankung aufweisen kann, gibt es auch keine Prämie.

Auch ist im Konzeptpapier die Zahlung der Prämie ausdrücklich für „Pflegekräfte im Sinne der „Pflege am Bett“ vorgesehen. Also erhalten auch sämtliche Pflegekräfte, die nicht am Bett tätig sind, nur in nicht näher definierten Ausnahmefällen die Prämie.

Beinahe schon nassforsch wird im Konzept von den Ländern gefordert, die restlichen 500 möglichen Euro an Coronaprämie aufzubringen.

Es scheint beinahe so, als wolle man vorprogrammierte Ungerechtigkeitsvorwürfe von im Krankenhaus tätigen Pflegekräften direkt an die Politik auf Landesebene delegieren.

Die Auswahl der Anspruchsberechtigten Pflegekräfte soll dabei ebenso wie die individuelle Prämienhöhe vom jeweiligen Krankenhausträger abhängen.

Für Gesundheits- und Krankenpfleger in Zeitarbeit, welche in Krankenhäusern bis zum Stichtag am Bett von Patienten (ggf. mit Covid-19 Erkrankung) tätig waren, enthält das Konzept keinerlei konkrete Passagen. Es ist gut möglich, dass auch hier Krankenhäuser selbst entscheiden sollen. Dies würde wahrscheinlich in den meisten Fällen zum Nachteil der Pflegekräfte gereichen, die als Leiharbeiter in den jeweiligen Häusern im Einsatz waren.

Dazu: Pressemitteilung des GKV-Spitzenverbandes

Corona-Prämie für Pflegekräfte in Krankenhäusern – Hintergrund

Gesundheits- und Krankenpfleger – besonders Intensiv-Krankenschwestern und -Pfleger – gelangten zu Beginn der Corona-Krise im Frühjahr 2020 zu bisher unbekannter Popularität. Als Würdigung der sonst eher weit abseits des öffentlichen Interesses stehenden Pflegeberufe wurde eine Sonderzahlung für Gesundheits- und Krankenpfleger, Altenpfleger, Pflegehelfer ins Spiel gebracht.

Weitere Informationen dazu gibt es in unserem Hintergrundartikel zum Corona-Bonus für Pflegekräfte.

Finanzminister Olaf Scholz (SPD) versprach Ende März 2020, dass Jeder Angestellte in Deutschland von seinem Arbeitgeber einen Corona-Bonus von bis zu 1500€ steuerfrei erhalten können soll.

Für Arbeitgeber soll dieser Bonus ebenfalls Abgabefrei sein. Da freuten sich natürlich auch alle Pflegekräfte in den Krankenhäusern – immerhin standen ja die Intensivstationen besonders im Fokus des medialen Interesses.

Als es dann jedoch an Gesetzesvorgaben im „Zweiten Gesetzes zum Schutz der Bevölkerung bei einer epidemischen Lage von nationaler Tragweite“ ging, war von Krankenhauspersonal plötzlich keine Rede mehr. Kurzerhand wurden in Krankenhäusern ihren Dienst verrichtende Pflegekräfte einfach ausgeklammert. Einen Bonus von bis zu 1500 € sollte es nur für Altenpfleger, Krankenpfleger und Co. in Pflegeeinrichtungen /-Diensten geben.

Lediglich das Land Bayern zahlte freiwillig und früh auch Pflegekräften in Krankenhäusern eine Prämie von 500 €.

Als viele Krankenschwestern und -Pfleger erfuhren, dass Pflegekräfte in Krankenhäusern offenbar ignoriert werden sollten, fühlten sich viele von Ihnen einmal mehr vor den Kopf gestoßen von Politik und Gesellschaft. Immerhin sollte der Corona-Bonus gerade für Pflegekräfte mal ein Ausdruck von Wertschätzung gegenüber einer gesellschaftlich bedeutsamen und unterbezahlten Tätigkeit sein.

Deine Meinung zur Coronaprämie für Pflegekräfte in Krankenhäusern?

Bist du als Gesundheits- und Krankenpfleger, Pflegehelfer, Auszubildener oder in einer anderen Funktion im Krankenhaus tätig? Dann würde uns brennend interessieren, was du von der Ausgestaltung der Corona-Prämie für Pflegekräfte im Krankenhaus hältst.

➤ Außergewöhnliche Jobs für Gesundheits- und Krankenpfleger


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