Startseite    Blog    Kittel & Kasack    Wehrdienstdebatte – Entlastung auch in der Pflege?

Wehrdienstdebatte – Entlastung auch in der Pflege?

Wehrdienstdebatte-Pflege-Zivildienst-Entlastung-Diskussion

Das politische Sommerloch wird aktuell von der Debatte um die Wiedereinführung der Wehrpflicht / des Ersatzdienstes bestimmt. Befürworter – vornehmlich aus den Reihen der CDU –  führen als Vorteil unter anderem eine Unterstützung in der Pflege an. Kommt der gute alte Zivi wieder zurück in deutsche Krankenhäuser und Pflegeeinrichtungen?

Deutschlanddienst – 12 Monate beim Bund oder in sozialen Einrichtungen

Früher war der Kriegsdienstverweigerer verpflichtet, statt des Wehdienstes einen Zivildienst abzuleisten. Anfangs waren diese Überzeugungstäter oftmals eine wichtige Stütze in sozialen Einrichtungen, in Krankenhäusern, Kindergärten, Altenheimen, etc.

Als zuletzt der Grundwehrdienst nur noch 9 Monate betrug (Es waren mal 18), konnten Träger sozialer Einrichtungen den ‚Zivi‘ jedoch nur noch bedingt als Hilfe erachten. Immerhin band er Ressourcen, bis er angelernt war und theoretisch eine wirkliche Hilfe darstellen konnte.

Würde man – so wie aktuell diskutiert – eine zwölfmonatige Wehrpflicht wieder einführen, wären die Kriegsdienstverweigerer allein schon wegen des Personalnotstandes keine Lösung in der Pflege – und auch sonst nirgendwo.

Wenn einfach kein Personal vorhanden ist, um Zivildienstleistende korrekt anzuleiten, wäre das weder für deren persönliche Entwicklung noch für die Gemeinschaft, den Träger oder Patienten, Senioren, Kinder etc. ein Gewinn.

So schön der Gedanke auch ist, einfach den Mangel an Fachkräften in der Pflege durch die Widereinführung des Grundwehrdienstes und deren Verweigerer (ein verpflichtender Sozialdienst ist im Grundgesetz nämlich nicht vorgesehen) abzufedern, so weltfremd ist er auch.

Der Zivi löst die Probleme in der Pflege nicht

Die Wurzel allen Übels ist der demografische Wandel und der Mangel an Reformwillen dort, wo der Grundstein für Fachkräfte in allen Branchen gelegt wird: dem Elternhaus, der Kitas und der Schule. Eine Gesellschaft, die im Zeitalter der Globalisierung nicht fähig ist, schnelle Anpassungen vorzunehmen, wird am Ende kollabieren. Es ist an der Zeit für weniger Diskussionen und mehr Handeln. Denn allein durch Debatten oder den politischen Beschluss, mehr Fachkräfte einstellen zu wollen – seien es Kranken- und Altenpfleger, Lehrer, Polizisten oder städtische Angestellte – passiert nichts, wenn diese einfach nicht vorhanden sind!

Siehst du das ähnlich oder denkst du, dass beim Pflegenotstand eine Art verpflichtender sozialer Dienst (in der Theorie) helfen könnte, die Situation in der Pflege zu verbessern? Diskutiere mit auf mit auf der BlueShirtJobs Facebook-Seite.


Abonnieren
Benachrichtige mich bei
guest
0 Comments
Oldest
Newest Most Voted
Inline Feedbacks
View all comments
0
Wir würden gerne wissen, was du denkst. Bitte kommentieren.x